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Lea Moro

Ohren Sehen

Ab 8 Jahren

Stell dir vor, du befindest dich in einem urbanen Lebensraum, einer Stadt. Deine Sinne sind wie feinfühlige Antennen. Mit ihnen beschnupperst du die feuchte Luft, ertastest modrigen Erdboden und durchwühlst stacheliges Dickicht. Deine Ohren sind gespitzt, und sie lauschen dem städtischen Untergrund. Wer lebt da im Erdboden, in Tunneln und Kanälen? Die Stadt ist ein Lebensraum für viele Lebewesen, Tiere und Pflanzen. Und wir sind immer Mittendrin. Wenn Du ganz Ohr wirst, kannst du ihren Stimmen und Geschichten lauschen: Wovon träumt der Regenwurm? Wie überlebt eine Schlange in der Kanalisation? Und wollen Flechten nur noch tanzen? Am Ende beschließt die Stadt, dass es Zeit ist, aufzubrechen und eine neue Form und Lebensweise zu (er-)finden. Aber wer sind dann wir, und was können wir dazu beitragen?

Ohren sehen (8+) ist nach Alle Augen Staunen Lea Moros zweite choreografische Arbeit für junges Publikum. Gemeinsam mit Sophia Neises, Sharon Nogales, Moritz Frischkorn, Nina Krainer, Andres Bucci, Martin Beeretz und einer Reihe von für sich selbst sprechenden Lebewesen begibt sich das Publikum auf eine vielstimmige Audio-Reise ins und rund um das Theater herum. Dabei sorgen wir für ein ausgefeiltes Orientierungssystem für blindes und sehbehindertes Publikum, so dass dieses sich selbstständig durch die Performance bewegen kann. Diese findet bei jedem Wetter statt, wir bitten darum, angemessene Kleidung mitzubringen. „Ohren sehen“ schlägt das Zuhören als Modus eines verantwortungsvollen, kooperativen Zusammenlebens mit unserer Umwelt vor.

Barrierefreiheit:

Die Performance hat eine integrierte Audiodeskription und ein auditives Leitsystem. Das Publikum wird größtenteils außerhalb des Theaters geleitet. Die Route, die zurückgelegt wird ist je nach Veranstaltungsort unterschiedlich. Diese kann über Wiese, Kopfsteinpflaster, einzelne Stufen und Asphalt führen. Demnach ist die Rollstuhlzugänglichkeit je nach Umgebung gewährleistet oder nicht. Es wird längere Phasen geben, in denen gestanden werden muss. Sitzmöglichkeiten können zu Verfügung gestellt werden. Zudem wird das Publikum gebeten, an einzelnen Stellen die Augen zu schließen und an einem Seil entlang zu laufen. Das Publikum bekommt Anweisungen über Kopfhörer, die nicht in DGS oder leichte Sprache übersetzt werden.

Jede:r Zuschauer:in kann eigenständig dem Stück über Kopfhörer folgen, dies setzt voraus, dass man sich auch unabhängig von der Gruppe bewegen kann. Bei jedem Spielort werden spezifische Voraussetzungen zu Zugänglichkeit (Innen- und Außenraum) durch den Veranstaltungsort gesondert kommuniziert. Wir sind bedacht, räumliche Zugänge bestmöglich zu gewährleisten.

Für weitere Fragen und spezifische Bedürfnisse ist es möglich sich direkt an den Veranstaltungsort zu wenden.

Kurzbiografien

Lea Moro arbeitet als Choreographin, Kuratorin sowie als Dozentin und Kulturmanagerin in Zürich und Berlin. Sie studierte an der Accademia Teatro Dimitri, dem LABAN Centre in London und dem Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz in Berlin. Ihre choreografischen Arbeiten touren international und werden an renommierten Spielstätten gezeigt. 2015/16 war Lea Residenzchoreografin bei K3 – Zentrum für Choreographie I Tanzplan Hamburg, 2017/18 Young Associated Artist im Tanzhaus Zürich. Moro ist Mitgründerin des Acker’Festival Berlin (2013/14) und war zwischen 2012-14 als Mitglied des Akademischen und Erweiterten Akademischen Senats Universität der Künste Berlin tätig. Zwischen 2014-18 war sie Teil der Jury für das Residenzprogramm Schloss Bröllin (D). 2017 erhielt sie das Werkstipendium der Stadt Zürich Kultur, 2018 den Förderpreis des Kanton Zürich. Seit Herbst 2019 nimmt sie am einjährigen Universitätslehrgang Kuratieren in den szenischen Künsten (Paris Lodron Universität Salzburg, Ludwig-Maximilians-Universität München) teil.

Ohren sehen ist eine Produktion von explore dance – Netzwerk Tanz für junges Publikum, einem Kooperationsprojekt von fabrik moves Potsdam, Fokus Tanz / Tanz und Schule e.V. München und K3 | Tanzplan Hamburg und Lea Moro. Explore dance wird gefördert durch TANZPAKT Stadt-Land-Bund aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg, das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, sowie die Landeshauptstadt Potsdam und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Die Produktion entsteht in Koproduktion mit dem Tanzhaus Zürich und wird ebenfalls gefördert durch Stadt Zürich Kultur, Pro Helvetia – Schweizer Kulturstiftung, Stanley Thomas Johnson Stiftung, Elisabeth Weber Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung (SIS), Fondation Nestlé pour l’Art.