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Anna Konjetzky

Chipping

Franz Kimmel

Alles vibriert, die Bühne in ständiger Bewegung: Kuben fahren hin und her – mal langsam und kaum zu sehen, mal schnell und scheinbar alles überrollend. Videoprojektionen überfluten, der Tänzerkörper wird verschluckt. Der Körper, der sich hier beständig neuen Gegebenheiten anpassen muss, der sich in einem schwankenden Stück Raum seinen Weg sucht: Jeder Schritt ein neuer Balanceakt, jede Bewegung immer neu gedacht, neu austariert, jeder Weg neu gefunden. Selbst der passive Körper kann auf dieser Bühne nicht ruhen, der bewegte Raum treibt ihn ständig an – bis zur Erschöpfung und darüber hinaus.

Seit 2005 kreiert die Münchner Choreographin Anna Konjetzky Tanzstücke und Tanz-Installationen, die sich oft intensiv mit dem Raum auseinandersetzen, räumliche Anordnungen hinterfragen und neu gestalten. Ihre Arbeiten wurde u.a. bei Spielart, Dance, Tanzwerkstatt Europa und dem Festival Danse Balsa Marni Bruxelles gezeigt. Das Tanzsolo Chipping hatte 2014 im Rahmen des RODEO Festivals in den Münchner Kammerspielen Premiere und wurde seitdem u.a. nach Krakau, Luxemburg, Ramallah, Rio de Janeiro und Karachi eingeladen. Mit der Tänzerin und Performerin Sahra Huby arbeitet Anna Konjetzky seit 2009 zusammen. Huby erforscht in ihrer tänzerischen Arbeit oftmals extreme Zustände und Körperqualitäten, auf der Suche nach einer offenen, vielschichtigen Körpersprache. Sie arbeitet auch im Bereich der Bildenden Kunst, in einer kontinuierlichen Recherche und Begegnung von Tanz und Zeichnung.

„Rastlosigkeit ist für mich als Bewegungsforschung sehr spannend, aber natürlich ist sie auch ein gesellschaftlicher Zustand: Informationsüberflutung, Erreichbar- und Verfügbarkeit, grenzenlose Entscheidungsfreiheit und das Dictum permanenter Leistungsfähigkeit sind ein gesellschaftlicher Raum, der uns beständig zu „Schritten zwingt – oder sie ermöglicht.“ (Anna Konjetzky)

Eine Koproduktion mit RODEO 2014 in Zusammenarbeit mit den Münchner Kammerspielen und dem Théâtre de la Ville de Luxembourg. Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München