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Sahar Rahimi

Wolf

C. Krauss

– english version below –

Der Wolf ist tot, lang lebe der Wolf!
Als einer der letzten Vertreter einer patriarchalen Weltordnung, die schon längst dem Untergang geweiht ist, ertränkt der Wolf seinen Liebeskummer in Blut, Tränen und Whiskey. Seine Liebe wird nicht erwidert, auch wenn er sein angebetetes Rotkäppchen seit Urzeiten in seinem Bauch gefangen hält. Bis schließlich die Jäger*in auf der Bildfläche auftaucht, den Wolf besiegt und gemeinsam mit Rotkäppchen ein neues utopisches Zeitalter der Liebe und Solidarität einläutet.

Doch wie lange wird die freiheitliche Vision Bestand haben, bevor die Revolution ihre Kinder im ewigen Kreislauf von Fressen-und-Gefressen-werden, wieder verschlingt? Zusammen mit dem queeren Performer*innen Lucy Wilke und Lotta Ökmen erzählt Sahar Rahimi & Team den Rotkäppchen -Stoff als blutrünstige Lovestory über das allerletzte Aufbäumen alter und dem Erstarken neuer Systeme, über identitätspolitische Verwirrungen, über romantische Liebe und falsche Gedärme.

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Im Anschluss an die Vorstellung am 21. Juni findet ein Nachgespräch mit Sahar Rahimi (Regie) und Lucy Wilke (Performance) statt, moderiert von Anna Möhrle (Vermittlung HochX).

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Dauer: ca. 60 Minuten
Sprache: Englisch und Deutsch
Altersempfehlung: ab 18 Jahren

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Content Note – Hinweis zu sensiblen Inhalten:
– Stroboskoplicht und laute Musik kommen zum Einsatz. Gehörschutz liegt an der Kasse bereit.
– Im Stück gibt es Darstellungen von sexueller Gewalt und Nacktheit.

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The wolf is dead, long live the wolf!
As one of the last representatives of a patriarchal world order that has long been doomed, the wolf drowns his heartache in blood, tears and whiskey. His love remains unreturned, despite having kept his beloved Little Red Riding Hood imprisoned in his belly for ages. Eventually, a hunter arrives, defeats the wolf, and alongside Little Red, ushers in a new utopian era of love and solidarity. But how long will this vision of freedom last before the revolution devours its children again in the eternal cycle of eating and being eaten?

Together with the queer performers Lucy Wilke and Lotta Ökmen, Sahar Rahimi & team tell the story of Little Red as a bloodthirsty love story about the very last rise of old systems and about gaining power of the new ones, about identity-political bewilderment, about romantic love and false intestines.

Kurzbiografien

Sahar Rahimi, geboren in Teheran, ist Theaterregisseurin, Performancekünstlerin und Autorin. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen Theater, Performance, Installation und Videokunst. Sie studierte am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen, Deutschland, und ist Mitbegründerin der Performance-Gruppe Monster Truck. In den letzten Jahren inszenierte Rahimi mehrere Stücke und Performances in Theatern in ganz Europa: 2021 das Tanzstück The Ship of Fools in Zusammenarbeit mit der inklusiven Tanzkompanie Platform K am NT Gent, Belgien, 2022 die Performance Wolf am Ballhaus Ost, Berlin. Im selben Jahr brachte sie das Stück MILF und 2023 Die Perser zur Uraufführung, beide am Theater Basel. Im Jahr 2024 inszenierte Rahimi das Stück 1000 Augen am Schauspielhaus Wien. Derzeit lebt sie mit ihrer Familie in München.

Lucy Wilke, ist Sängerin, Schauspielerin, Tänzerin, Autorin und Regisseurin. Sie schreibt Drehbücher, inszeniert Theaterstücke und führte Regie bei mehreren Kurzfilmen. Mit ihrer Band Blind and Lame tritt sie seit 2013 deutschlandweit auf. Seit Herbst 2020 ist sie festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele. Mit ihrer Produktion Scores That Shaped Our Friendship erhielten Lucy Wilke und Paweł Duduś 2020 den Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie Beste Darsteller*in Tanz und wurden mit der Produktion 2021 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Lucy Wilke nutzt einen Rollstuhl, und lebt und arbeitet in München.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa und den Fonds AUTONOM des Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.