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Micro Oper München

Winter

Inszenierte Musik & Installation frei nach Franz Schuberts Winterreise

Christian Zach

Das Gefühl, das man hat, wenn man verfolgt, wie sich in den Wohnzimmern und auf den Straßen Deutschlands die soziale Kälte breitmacht, ist der Grundimpuls für dieses Stück. Winter ist eine musikalisch-szenische Meditation über Verlust, Einsamkeit und den Moment, der bestimmt, ob ein Befund in Resignation umschlägt oder einen Neustart bewirken kann. Inspirationsquelle ist Franz Schuberts Winterreise von 1827. Mit den Mitteln der Neuen Musik, der Experimentellen Musik und der zeitgenössischen Videokunst spürt ein spartenübergreifendes Ensemble der beklemmenden Erfahrungswelt des lyrischen Ichs in einem der berühmtesten musikalischen Zeitzeugnisse der Romantik nach. Hält der rastlose Stillstand, den die Figur des Wanderers in der Winterreise beklagt, etwa bis heute an?

Winter ist physische Musik. Mitschwingende Bässe und Rhythmen, die sich tief in die Magengrube wühlen, wechseln sich ab mit Klängen, die den Raum wie Peitschenhiebe durchschneiden. In dieser Klanglandschaft ist alles modulierbar und auch tonal kein Intervall auf dem anderen.

In einer thematisch auf das Stück bezogenen Videoinstallation von Camenisch I Vetsch im Foyer des HochX kann das Publikum vor und nach der Vorstellung selbst zum Wanderer werden und das Leitthema von Winter physisch erfahren. Die Vernissage der Videoinstallation findet am 9.März um 22.00 Uhr im Foyer des HochX statt. An Aufführungstagen ist sie jeweils eine Stunde vor und nach der Vorstellung begehbar.

Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt München, Kulturreferat. Gefördert durch die Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, den Bezirk Oberbayern, die Rudolf Augstein Stiftung und Pro Helvetia