internationales figurentheaterfest münchen, ab 14
@ J. Pogerth
„Tanzabend“ in zwei Teilen für jeweils drei Spieler
Der erste Teil des Abends erzählt eine fadenscheinige Kriminalgeschichte: „Frau Schnibbelchen“ taucht ein in die Welt der Ganoven, verstrickt und verwirrt sich in Widersprüche. Alles hängt am seidenen Faden! Aber schließlich löst sie den Knoten. Figuren wie aus einem Comic spielen mit menschlichen Darstellern, Objekten und live gezeichneten Linien.
Im zweiten Teil tanzen drei Menschen mit sechs Marionetten einen nie endenden Totentanz. Atmosphärische Portraits setzen in einem kontrastreichen Lichtraum nach und nach Geschichte frei, stellen Beziehungen her und verweben Vergangenheit mit Zukunft. Die Neukomposition Recomposed von Max Richter auf ein Werk von Vivaldi, eingespielt 2012 mit Daniel Hope unter der musikalischen Leitung von André de Ridder, bildet die musikalische Grundlage.
Die beteiligten 13 Marionetten stammen von dem berühmten Figurenbauer Fritz Herbert Bross (1910-1976) und wurden 2017 in Kisten und im Fundus von Albrecht Rosers Atelierhaus in Remshalden-Buoch zufällig wiederentdeckt. Das Figurentheater Tübingen erarbeitet seine Stücke oft aus den Figuren heraus. An diesem zweiteiligen Abend geht es darum, wie die alten Figuren in neuen Stücken wirken, als eine Befragung der Figurentheatergeschichte, ein Griff nach den Wurzeln. Die Bross-Figuren sind fein ausbalancierte Meisterwerke. Sie inspirieren den Puppenspieler auf besondere Weise: Im neuen Umgang mit alten Instrumenten entsteht ein neues Verständnis für die Theaterfigur und ihre Bedeutung.
Karten: Erw. 17 € / Rentner*innen, München Pass 14 € / Student*innen, unter 18, Mitglieder der GFP: 10 €