Jasmine Ellis Projects
english version below
Was passiert, wenn Berührung ausbleibt? Ist die körperliche Distanz, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, ein Brandbeschleuniger auf dem Weg zu einer individualistischen und entkoppelten Gesellschaft? Und wie können wir die körperliche Trennung voneinander wieder überwinden?
Die Gesellschaft war auf Berührungsentzug. Während der Pandemie war „Nicht anfassen!“ das Gebot der Stunde und bis heute gilt der Körper des Anderen als potentielle Gefahrenquelle. Corona hat das „skin hunger“ oder „touch starvation“ genannte Phänomen zu einem weltumspannenden Massenexperiment gemacht: Was passiert, wenn Berührung ausbleibt?
In ihrem gleichnamigen Ensemble-Stück skin hunger erforscht die kanadische Choreografin Jasmine Ellis die Auswirkungen des Berührungsmangels und verschränkt die Live-Elemente Tanz und Musik mit der erzählerischen Qualität von Radio. Das Projekt umfasst neben den Aufführungen der Live-Performances in Deutschland außerdem einen Radio-Podcast des Künstlers Johnny Spence in Zusammenarbeit mit CBC Kanadas Radioshow Ideas.
Neben der thematischen Klammer – Berührung – verbinden sich beide Werke auch direkt. So kreierte Johnny Spence den Sound von Jasmine Ellis skin hunger – unter anderem aus gesammelten Interviews für seinen Podcast (mit Sozialarbeiter*innen/ Künstler*innen/ Wissenschaftler*innen zum Thema „Touch“). Gleichzeitig werden Elemente und Stimmen der Tanzaufführung in den Radiobeitrag einfließen, ebenso wie Stimmen des Podcasts in Tanz oder Bühnentext verwandelt werden.
„eine sensitive Tanz-, Text- und Musikperformance, die in jedem Moment emotional berührt.“
(Theresa Grenzmann – Münchner Merkur, 24. Sept. 2021)
Dauer: 60 min.
Englisch mit deutschen Untertiteln
What happens when no one touches? Has necessary physical distance put gas on the fire of us becoming an individualistic and disconnected society? The project skin hunger explores the repercussions from lack of touch, and leans into the audio world of podcasts. The 60min live ensemble piece by Jasmine Ellis Projects combines the visceral live elements of dance, music and the narrative connectivity of radio. skin hunger asks how we can overcome the physical separation from each other. After the great success with three sold-out performances in 2021, tthe project is now finally back on HochX. The project in its entirety will be a live performance in Germany, with a sister Radio Podcast with creator Johnny Spence in cooperation with „Ideas“ from CBC Canada. Asking how we can reconnect the physical disconnect?
English with German surtitles
Jasmine Ellis ist eine kanadische Choreografin mit Sitz in München. Als Absolventin der Etobicoke School of the Arts, der School of Toronto Dance Theatre und des Codarts Rotterdam Conservatory arbeitet sie seit 2006 professionell als Performerin und Choreografin. Neben Auftragsarbeiten für nationale u. internationale Bühnen werden Ellis freie Produktionen regelmäßig gefördert. Ellis spartenübergreifender Umgang mit Bewegung, Körpersprache, Text und Musik bildet die Grundlage ihres künstlerischen Ansatzes. Sie verwebt Humor, Verletzlichkeit und Vertrautheit, um unerwartete Welten zu erschaffen.
Eine Produktion von Jasmine Ellis Projects gUG in Kooperation mit HochX Theater und Live Art. Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München sowie dem Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus. Die Wiederaufnahme im Mai ist gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.