Julian Baumann
Lulu Obermayer inszeniert in ihrer künstlerischen Praxis Begegnungen mit Frauenfiguren aus dem dramatischen Kanon. Nach einer Titelheldin selbst benannt, konfrontiert sich die Künstlerin in ihrer Solo Performance Lulu nun mit ihrer Namensgeberin und spiegelt sich in der dramatischen Figur wider. Die Figur Lulu gilt als Projektionsfläche männlicher Fantasie, man scheint sich darauf zu einigen, wer Lulu ist: eine Femme Fatale, die sich selbst und ihre Umwelt ins Verderben bringt. Es wird behauptet, dass Lulu als Spiegel fungiert. Doch welche Lulu blickt zurück, wenn Lulu in den Spiegel schaut?
Lulu Obermayer (*1989, München) ist eine Künstlerin, deren Praxis sich zwischen Oper, Theater, Performancekunst und Tanz bewegt. Sie nutzt den europäischen Kanon als Reibungspunkt, um das verborgene Potenzial weiblicher Charaktere aufzudecken, dominante Erzählstränge umzuwandeln und unsichtbar gemachte Perspektiven freizulegen. Ein besonderer Schwerpunkt ihrer Performances ist die Rolle von Gender in der klassischen Oper. Ihre Arbeiten wurden unter anderem gezeigt bei: O. Festival, Rotterdam; Buzzcut Festival, Glasgow; Theater Neumarkt, Zürich; DeSingel, Antwerpen; Sophiensäle und HAU2, Berlin; steirischer herbst. 2022/23 ist sie Teil des FREISCHWIMMEN Netzwerks.
Mehr Infos: www.luluobermayer.com
Gefördert im Rahmen von FREISCHWIMMEN von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Programms Verbindungen fördern des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.