Vito Walter
Hannah Schillingers Arbeiten beschäftigen sich mit Themen der Gegenwart wie Ökologie, Virtualität und Aktivismus. In ihrer neuen Produktion field work, die im Rahmen der TANZWERKSTATT EUROPA ihre Uraufführung feiert, widmet sie sich gemeinsam mit dem Performer Aaron Lang dem Thema der europäischen Feldarbeit – betrachtet aus der Perspektive des zeitgenössischen Tanzes.
Mit einem kaleidoskopischen Blick erkundet field work die Verbindungen zwischen landwirtschaftlicher Arbeit und performativer Praxis: körperliche Arbeit, Rhythmus, Ritual, Kooperation und die Frage nach sozialer Klasse stehen im Zentrum. In einer poetisch-surrealen Landschaft zwischen skulpturalen Bühnenelementen und digitaler Simulation entsteht ein Raum, in dem sich Natur, Mensch und Technologie auf ein neues Gleichgewicht zubewegen.
Das Stück bricht durch seinen queeren und feministischen Zugang zur alpenländischen Kultur und Folklore mit vertrauten Bildern, überführt sie in neue Kontexte und denkt sie in die Zukunft weiter. field work erschafft so eine vielschichtige Welt, in der Vergangenheit und Zukunft ineinandergreifen und ein neues Nachdenken über kulturelles Erbe möglich wird.
Hannah Schillinger’s works deal with contemporary themes such as ecology, virtuality and activism. In her new production field work, which celebrates its world premiere as part of TANZWERKSTATT EUROPA, she and performer Aaron Lang address the topic of European field work – viewed from the perspective of contemporary dance.
With a kaleidoscopic view, field work explores the connections between agricultural work and performance practice: physical work, rhythm, ritual, cooperation and the question of social class are at the center. In a poetic and surreal landscape between sculptural stage elements and digital simulation, a space is created in which nature, man and technology move towards a new balance.
With its queer and feminist approach to Alpine culture and folklore, the piece breaks with conventional images, transfers them into new contexts and reimagines them for the future. field work thus creates a multi-layered world in which past and future intertwine and a new way of thinking about cultural heritage becomes possible.
Dauer: 90 Min
Sprache: ohne Sprache
Hannah Schillingers Arbeiten bewegen sich fließend zwischen Tanz, Theater und bildender Kunst. In ihrer Praxis ist ein metamoderner Körper Ausgangspunkt dafür, den Ausdruck und die Materialität von Erfahrung und Vorstellungskraft in Relation zu Raum und Zeit zu untersuchen. Sie arbeitet mit choreografischen Anordnungen, die sie „virtuelle Skulpturen“ nennt und entwickelt Kompositionen basierend auf quantenphysikalischen Prinzipien.
Schillinger wurde an der IWANSON International School in München sowie an der Universität der Künste in Amsterdam ausgebildet, wo sie parallel als Tänzerin für die Kompanie ICK Amsterdam tanzte. Ihren Master in Choreografie absolvierte sie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch / HZT Berlin. Neben ihren eigenen Arbeiten assistierte sie am Theater Bremen sowie der Bayerischen Staatsoper München und ist Teil des Studiokollektivs „studio 2.2“ in Berlin.
Förderung: Landeshauptstadt München Kulturreferat, Debütförderung Tanz, Bayerischer Landesverband für zeitgenössischen Tanz aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, Kulturstiftung der Stadtsparkasse München, Choreographisches Centrum Heidelberg, DOCKART Berlin.