Ein zeitgenössisches Zirkusexperiment in drei Teilen
Wie kann zeitgenössischer Zirkus zum Zusammenspiel unterschiedlicher Genres beitragen?
In drei unterschiedliche Versuchsanordnungen reicht sich Artistik die Hand mit dramaturgischen und installativen Momenten.
Wie überlebt man in einer Welt, die jeden Moment zu kippen droht? Ausgestattet mit einem Brett und einer Rolle nehmen die beiden Artisten des Duos Zirkus Morsa in La fin demain das Publikum mit auf eine schwankende Reise. Am Ufer ihrer Vorstellungskraft lernen sich zwei Gestrandete kennen, gemeinsam finden und verlieren sie das Gleichgewicht im Spiel mit vermeintlich wertlosen Fundobjekten: Ein Brett, eine Rolle, eine Schnur, Treibholz. In Julian Bellinis Le Predator bebildern Tisch, Stuhl und Toaster hochachtungsvoll Raubtiere und münden in einen komisch-akrobatischen Vortrag mit Musikschleife. Wenn nötig, kann man dann auch noch in den Lampenschirm singen. Philipp Messner und das Pepe Arts Kollektiv stellen in ihrem Rechercheprojekt Orbital Objects das Objekttheater in den Mittelpunkt, inspiriert durch die Arbeiten Oskar Schlemmers ebenso wie durch Gedanken aus der performativen Kunst. Das Publikum kann selbst Objekte zum Leben erwecken und die eigene Beziehung zur materialistischen Welt hinterfragen. Im Wechselspiel mit den Gegenständen werden die Artisten selbst entpersonalisiert und hauchen scheinbar Leblosem Leben ein. Ein Work in Progress Showing.
Dauer: ca. 120 min.
Die Vorstellungen begleitet eine Gesprächsrunde am 11.02. um 16 Uhr zu den Möglichkeiten und Herausforderungen des zeitgenössischen Zirkus in Bayern.
Was braucht es, um das Genre in München dauerhaft zu etablieren?
Was kann die Szene selbst tun?
Wie können die nächsten Schritte sein?
Was braucht die Politik, um zu handeln?
Wie kann der Zeitgenössische Zirkus in München dauerhaft präsent werden?
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.