Doppelvorstellung
LOB DES VERGESSENS, Teil 2 – Oliver Zahn
An Exercise in Empathy – Maria Magdalena Kozłowska
Mit einer Recherche in einem ethnographischen Tonarchiv nahm alles seinen Anfang: Oliver Zahn stolperte über ein Lied, das ihn mit der Geschichte von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg konfrontierte. Eine Geschichte, die auch seine eigene ist: er ist Enkel und Urenkel von Vertriebenen. Doch er weiß kaum etwas über diesen Teil seiner Familienbiographie – ein Resultat kollektiver Vergessensstrategien.
Um diese Leerstellen kreiste bereits seine erste Auseinandersetzung mit dem Thema, die Bühnenarbeit LOB DES VERGESSENS. In LOB DES VERGESSENS II setzt er diese Suchbewegung fort, nur diesmal in der digitalen Sphäre. Die Zuschauer*innen blicken auf Zahns Desktop und verfolgen live seinen Versuch, diese Lücken zu schließen und zu verstehen, wie kollektives (Nicht-)Erinnern funktioniert.
Im zweiten Teil des Abends, der zum ersten Mal in dieser Form zu sehen sein wird, setzt sich die polnische Performerin Maria Magdalena Kozłowska ebenfalls mit einem historischen Fundstück auseinander: einem Bittbrief von Erika Riegel, einer Deutschen, die in den 1940ern im heutigen Wrocław lebte. An Exercise in Empathy tritt in Dialog mit LOB DES VERGESSENS und erweitert so den deutschen Diskurs um Schuld und Vertreibung um eine europäische Perspektive.
20.5. | 20 Uhr | online auf Zoom | Karten 9 € / 6 € erm.
Eine Produktion von Oliver Zahn. In Kooperation mit GIFT Gateshead. Gefördert im Take-Care-Programm des Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.