Künstlerische Audiodeskription in Sense of Wonder
Jonas Fischer
Ausgehend von der Produktion Sense of Wonder des Choreograf*innen-Duos Rykena/Jüngst teilt die Workshop-Leiter*innen Pernille Sonne, Lisa Rykena und Carolin Jüngst in diesem Workshop Ideen und Erfahrungen zum künstlerischen Umgang mit Audiodeskription sowie ihren darin machtkritischen Ansatz. Audiodeskription im Tanz ist die sprachliche und stimmliche Beschreibung von Körpern, Bewegungen und Situationen und allem, was auf der Bühne passiert. Sie ist das Zugangsmittel für blindes und sehbehindertes Publikum, um an Theaterveranstaltungen teilnehmen zu können. In diesem Workshop, der als eine Art Forschungslabor aufgebaut ist, werden die Teilnehmenden verschiedene Aufgaben und Vorschläge ausprobieren können, um Tanz und Performance in eine beschreibende Sprache und Sounds zu übersetzen – sowohl als Akteur*innen von innen als auch als Beschreiber*innen von außen. Im ersten Teil des Workshops wird Pernille Sonne eine praktische, theoretische und spielerische Einführung zum Thema der Audiodeskription von zeitgenössischem Tanz und Performance geben. Im zweiten Teil werden praktische Scores aus der Produktion Sense of Wonder ausprobiert.
Dauer: 11 – 17 Uhr
Die Teilnahme ist kostenlos | Anmeldung an reservierung@theater-hochx.de
Ort: Kistlerhofstr. 70, 3. Stock mit Aufzug
Sprache und Bewegung sind die zentralen Elemente der Arbeit von Pernille Sonne. Die erblindete diplomierte Sprachgestalterin und Schauspielerin ist in vielfältigen inklusiven Projekten tätig, die sich von Spracherziehung über Regie bis zu Performance und Tanz
erstrecken. „Mich im Raum und Räume zu bewegen“ ist dabei Ziel und Grundgedanke ihres Schaffens. 2004 schrieb sie mit Armin Petras das Stück Mach die Augen zu und fliege, in welchem sie als Hauptdarstellerin schauspielerte und tanzte. Zu diesem Stück wurde auch die allererste Audiodeskription zu einer Tanzperformance ausgestrahlt. Heute lebt die gebürtige Dänin in Leipzig, wo sie unter anderem im Schauspiel Leipzig als Autorin für Audiodeskriptionen tätig ist. Aktuell widmet sie sich außerdem der Exploration von verschiedenen Wahrnehmungskanälen. In den Arbeiten mit Xenia Taniko als auch Jan Burkhardt bewegt sie, neue Zugänge und Formen von Bewusstseinsfelder zu erforschen. Es geht darum, weg von reiner Beschreibung und hin zur Erfahrung in unsichtbaren, aber tastbaren und fühlbaren Räumen zu kommen und diese gemeinsam, blind oder sehend, zu erleben.