Rykena/Jüngst
Listening
© Jonas Fischer
Im Projekt Listening laden das choreografische Duo Rykena/Jüngst mit Kollaborateur*innen zum gemeinsamen Spekulieren über die Zukunft ein. In ihrer Arbeit erforschen Lisa Rykena und Carolin Jüngst performative Formen des Erzählens auf der Bühne. Von ihnen „futuristic storytelling“ genannt, geht es darum, wie Barrierefreiheit zur künstlerischen Ausdrucksform wird und Ästhetiken der Zugänglichkeit dabei entstehen. Im Team mit Anna Donderer laden sie unterschiedliche Künstler*innen und Aktivist*innen ein, Ästhetiken im Tanz neu und aus verschiedenen Blickwinkeln zu befragen und zu verhandeln.
Gemeinsam mit Euch, als Publikum und Künstler*innen, wollen wir uns austauschen und ausprobieren. Wir möchten Euch gern einladen, an unserem künstlerischen Prozess Teil zu haben, bei dem ein oder anderen Treffen dabei zu sein und Eure Erfahrungen mit uns zu teilen. Jede*r ist herzliche willkommen!
Was bedeutet es, Barrierefreiheit als künstlerische Ausdrucksform in die eigene Arbeit zu integrieren? Was sind Ästhetiken der Zugänglichkeit? Was verstehen wir unter künstlerischer Audiodeskription? Auf welche unterschiedliche Weise können Bewegungen, Körper und das Geschehen auf der Bühne sprachlich beschrieben werden? Und wie integrieren wir diese Beschreibungen in die künstlerische Arbeit? Wir haben einige Expert*innen zu diesen Themen eingeladen, sich darüber mit uns zu unterhalten. Die entstandenen Podcasts könnt ihr hören oder als Transkript nachlesen.
Künstlerische Leitung: Carolin Jüngst, Lisa Rykena | Künstlerische Co-Leitung: Anna Donderer, Rat & Tat Kulturbüro | Produktionsleitung: Pamela Goroncy, Stückliesel | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Simone Lutz
Rykena/Jüngst arbeiten seit 2016 als künstlerisches Duo zwischen den Städten Hamburg und München. Sie beschäftigen sich in ihrer Arbeit mit queerfeministischen, intersektionalen und Ableismus-kritischen Körperdiskursen und der Transformation normativer Kategorisierung von Körpern. Hierfür greifen sie auf klassische, mythologische sowie popkulturelle Stoffe zurück und kreieren daraus neue Figuren, hybride Formen und groteske Verkörperungen mit dem Ziel, stereotype, klischeehafte und heteronormative (Geschlechter)-Zuschreibungen aufzulösen. Seit 2019 entstehen ihre künstlerischen Arbeiten kontinuierlich in Koproduktion mit Kampnagel Hamburg und dem HochX München (u.a. She Legend 2019/2020, Rose la Rose 2021). Ihre Arbeiten wurden darüber hinaus an diversen Spielstätten und Festivals gezeigt, u.a. am brut Wien (imagetanz Festival), Outnow Festival Bremen, Hauptsache Frei Festival Hamburg. Ihre Produktion She Legend wurde zur Tanzplattform 2022 eingeladen.
Seit Ende 2020 beschäftigen sie sich zudem intensiv mit Teilhabe, Access und ableistischen Strukturen in Tanz und Theater. Sie arbeiten selbst als Audiobeschreiber*innen im Bereich Tanz, Theater und Performance und integrieren Access Mittel wie Audiodeskription, Gebärdensprache oder Leichte Sprache künstlerisch in ihre Stücke. Zusammen mit der Choreographin Ursina Tossi haben sie das Forschungsprojekt Spoken Dance initiiert, das die künstlerische Forschung rund um Thema und Methodik der Audiodeskription in den Fokus setzt.
Das Austausch- und Vermittlungsformat Listening ist Teil der dreijährigen Optionsförderung des choreografischen Duos Rykena/Jüngst, mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München.