Tanztheater mit jugendlichen und jungen Profis | ab 13 Jahren
Sofia Pomeroy
Die Modeindustrie hinterlässt, im übersteigerten Wechsel der Kollektionen, Katastrophen für Beschäftigte und Umwelt. Durch die Textilindustrie werden jährlich 1,2 Billionen Tonnen CO2 freigesetzt – mehr als durch den internationalen Flugverkehr und die Schifffahrt zusammen. Rund 10 Prozent der weltweiten CO2-Gesamtemissionen stammen aus der Modebranche. 60 Prozent aller Kleidungsstücke werden innerhalb eines Jahres nach ihrer Herstellung wieder weggeworfen. Davon wird lediglich 1 Prozent recycelt. Fast Fashion heizt das Klima an, verbraucht zu viel Wasser, verschmutzt die Meere, sorgt für Müllberge und beutet Näher und Näherinnen vor allem in Osteuropa, Asien, Afrika und Lateinamerika aus.
Demgegenüber steht die Freude am Umstyling und am schnellen Wechsel der Styles. Die Party steht vor der Tür: WAS ZIEHE ICH AN? WER WILL ICH HEUTE SEIN? Der Schrank ist vollgestopft, aber nichts passt so richtig, weder zur Stimmung noch zum Anlass. Also: Nochmal schnell in die Stadt, den nächsten heißen Fummel ergattern, der den Abend zum Erfolg machen soll. Das rasante Tanztheater Fast Fashion spielt in diesem Spannungsfeld und stellt dabei die Gedanken und Gefühle der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Mittelpunkt. Sabine Karb hinterfragt ebenso kritisch wie humorvoll mit 5 Jugendlichen und 2 Tanzstudent*innen die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Fast Fashion-Industrie.
Nach den Vorstellungen: Kleidertausch im Foyer (bitte maximal 8 saubere Kleidungsstücke mitbringen, keine Unterwäsche und Socken). Du kannst mit leeren Händen oder gefülltem Jutebeutel kommen und einfach drauf los tauschen!
Dauer: 90 min. mit anschließendem Kleidertausch
Sprache: Deutsch und Englisch
Hinweis: Ticketpreis für Gruppen ab 6 €
Sabine Karb erhielt ihre Tanzausbildung an der Iwanson Schule für zeitgenössischen Tanz in München, verbunden mit mehrmonatigen Tanzaufenthalten in New York und Los Angeles. Seitdem arbeitet sie als Tänzerin und Choreografin. Ihre Arbeiten, in die Hörspielebenen, Soundcollagen und zeittypisches Sprachmaterial verwoben sind, zeichnen sich durch einen offenen Blick für die Absurditäten unserer Leistungsgesellschafft und deren körperliche Auswirkungen auf die Menschen aus. Ich war das nicht tourt seit 2022 durch Städte und Schulen, das Langzeitprojekt Socken (mit Emilie Karb) kombiniert seit 2015 Tanztheater und Tanzfilm, und derzeit in Arbeit ist Zeitblasen (Arbeitsstipendium der LH München 2022). Als Kuratorin realisiert sie seit 2022 die „Residenzen für zeitgenössischen Tanz“ in Schloss Blumenthal.
Sabine Karb arbeitete projektweise an der Theaterakademie August Everding im Studiengang Musical als Dozentin für zeitgenössischen Tanz, Jazztanz, Solointerpretation und Wettbewerbsvorbereitung. Seit 2011 entwickelt sie an Schulen im Team von Fokus Tanz/Tanz und Schule e.V. Projekte mit Kindern und Jugendlichen bis zur Bühnenreife.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München und die Selbach-Umwelt-Stiftung. Sabine Karb ist Gast der Tanztendenz München e.V.