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Lyrik-Lesung: Ann Cotten

Bild: Yves Noir

Wie durch Pulverschnee stiebt mein Schreiben und Begreifen durchs Wörterbuch. Mein Stift ein bescheuerter Skifahrer. Immer nur bergab. Wo kein Berg zum Bergabfahren, da keine Motivation zum Schreiben, das ist wie Havariemanager, die spezialisiert sind darauf, Werften kaputtzuwirtschaften und die Einzelteile zu verkaufen. So sause ich, niemanden nützend, einiges unabsichtlich plättend, durch die Welt, erkennend, erkennend, erkennend.

Die Schriftstellerin und Übersetzerin Ann Cotten liest im Rahmen der Ringvorlesung Weltvorstellungen/Vorstellungswelten der LMU München aus ihren Texten, die von neuer Epik über Kurzprosa und Lyrik bis hin zu Performancetexten unterschiedlichste Gattungsgewänder tragen, und die immer wieder die Slalomtore der Begrifflichkeiten „Welt“, „Erde“ und „Globalisierung“ umkurven. Im Mittelpunkt stehen dabei oftmals Wahrnehmungs- und Übersetzungsprozesse, die sich das erfahrende Subjekt fragend aneignet und dabei die „Welt“ immer wieder neu erschreibt. Bei der Lesung werden Ausschnitte aus dem Versepos Verbannt! zu hören sein, ebenso wie Texte aus dem neu erschienenen Jikiketsugaki Tsurezuregusa, in dem die Autorin sich über experimentelle Verfahren, kurze Prosastücke, Essays und Gedichten der japanischen Zeichenschrift annähert.

Die Veranstaltung ist gefördert von der DFG und organisiert vom Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung im Rahmen der Ringvorlesung Weltvorstellungen/Vorstellungswelten an der LMU München.