Hilda Lobinger
Ein Gefangener wird hingerichtet.
Ein Mann aus einem reichen Land reist in ein armes Land. Nachts, auf dem Kachelboden im Badezimmer seines Hotels, denkt er über sein Leben nach und über die Diskrepanz zwischen seinem Wissen und seinem Handeln. In dieser Nacht erkennt er, was ihn mit dem zum Tode Verurteilten verbindet, was Kommunisten und Sozialdemokraten verbindet, Intellektuelle und marxistische Revolutionäre, Touristen und Bettler.
Er sieht seine Welt: gute Wohnviertel, liebevolle Familien, Parties, Vergnügen, Kunst, Demokratie. Und er sieht die andere Welt: schlechte Viertel, gefährliche Menschen, Armut, Gewalt, Folter und Unterdrückung. Er begreift die Beziehung zwischen seinem Leben und dem „Leid der Armen“, zwischen den politischen Fanatikern und seinem alltäglichen Fanatismus, mit dem er seinen Lebensstil und das, was er für gegeben nimmt, behauptet.
Pressestimmen:
„In der Regie von Christian Kroos gelingt es Dietz, mit dem Monolog als spielerischer Herausforderung zu jonglieren. Er beherrscht die Distanz zum Gewesenen, geriert sich in der direkten Ansprache mal als journalistischer Wächter, mal als zynischer Despot und sein Mosaik aus Geschichte und Geschichten gleicht einer Traumfotographie. Das Delirium reduziert ihn auf das Wort, die Muttersprache, die in diesem fremden heißen Land niemand versteht. Ihm bleibt ein kaltes Viereck aus Kacheln. Ringsrum leerer Raum und keine einzige Requisite. Zum Schluss reicht er uns die blutbefleckte Hand, macht hoffnungsvoll Licht und bittet um Verzeihung. Wie sollte es sonst weitergehen?“ – Süddeutsche Zeitung
„Heiko Dietz spielt das brisante Solo im theater … und so fort. (…) Er ist das personifizierte schlechte Gewissen eines westlichen Intellektuellen, der begreift, dass sein Luxusleben nur möglich ist, weil in der Dritten Welt die Armen verrecken. Er begreift auch, dass man hier nicht Geduld und Moral predigen kann und das sein Engagement für die gerechte Sache verlogen ist.“ – Abendzeitung
Die Vorstellung ist eine Benefiz-Vorstellung zugunsten des theater … und so fort. Das Fieber ist ein gefeierter Klassiker des Maxvorstädter Kellertheaters, das in diesem Sommer in eine existenzbedrohliche Situation geraten ist. Nachdem Bauarbeiten zur Erneuerung des Innenhofs begonnen hatten, unter dem das Theater liegt, setzten im Juli schwere und anhaltende Regenfälle ein. Wochenlang drang Wasser in das Theater ein. Dadurch wurde es völlig verwüstet, eine Totalsanierung ist fällig. Davon betroffen sind bislang 65 Vorstellungen, was auch zahlreiche Gastspiele und die Aufführungen der Theaterschüler*innen der angeschlossenen Berufsfachschule TheaterRaum München betrifft. Wenn auch keine Mietzahlungen zu leisten sind setzen neben der unklaren Situation bezüglich der Sanierung, und deren Zeitrahmen, dem Theater auch die entgangenen Bareinnahmen und weiteren laufende Kosten zu.
Eine Produktion von Heiko Dietz für das theater … und so fort mit freundlicher Unterstützung von THETA e.V.